Ulis Culinaria

Corbara

Il Corbarino

Pomodori di Corbara

Unter den unzähligen Tomatensorten, die der italienischen Küche als unverzichtbare Grundzutat dienen, erfreut sich der

Pomodoro di Corbara,

wegen der geringen Größe auch Corbarino genannt, besonderer Beliebtheit. In der liebevollen Verkleinerungsform nennt sich Corbara auch Città del pomodorino.

Die birnenförmigen, tiefroten Früchtchen von Solanum lycopersicum entfalten in gut faustgroßen grappe (Trauben bzw. Rispen) ihr volles Aroma.

Dieses Aroma kommt natürlich in frischer Form am besten zur Geltung, aber auch als Konserve oder getrocknet bewahren die Tomätchen noch reichlich Wohlgeschmack. Hauptanbaugebiet sind die seeseitigen Hänge der Halbinsel von Sorrento um das Dörfchen in der süditalienischen Region Campania. Im Gebiet des Agro sarnese-nocerino südöstlich des Vesuvio werden unter günstigen Boden- und Klimabedingungen Tomaten kultiviert, seit sie aus Mittelamerika nach Europa kamen.

... ein Lob auf die Konserve ...!

Eine etwas größere, ebenfalls äußerst schmackhafte Flaschentomate wird unweit von Corbara in →San Marzano mit DOP angebaut. Der corbarino ist vermutlich ein züchterischer Nachkomme von dort. Überregionalen Ruf erlangten die pomodori aus beiden Orten vor allem in Form von geschälten, teils pürierten Tomatenkonserven. Gegenüber mancher auf unseren Märkten als frisch angebotenen, zuvor aber halbreif geernteten und erst auf dem Weg zum Endverbraucher nachgereiften Tomate – zudem aus weit weniger sonnigen Ländern Europas kommend ‒ ist hier oft das Produkt in der Dose oder im Tetrapack tatsächlich überlegen. Denn die Früchte gelangen unter der südlichen Sonne zu voller, aromatisch süßsaurer Reife und werden unmittelbar nach der Ernte vor Ort verarbeitet. Und neben dem Aroma enthalten solche Tomaten auch noch den größten Teil ihrer Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralien, die sie aus dem vulkanischen Boden ziehen und die sie zu einem wertvollen Lebensmittel machen. Auch das Haltbarmachen durch Trocknen an der Sonne konzentriert die Aromen und erlaubt seit Jahrhunderten den Genuss der Früchte fast über das ganze Jahr.

Die österreichische Köchin Sarah Wiener hat der Corbara-Tomate in einer TV-Doku-Reihe über ihre kulinarischen Entdeckungsreisen (Sarah Wieners erste Wahl) 2013 eine eigene, sehr informative und appetitanregende Folge mit dem Titel Tomaten vom Vesuv gewidmet.