Colombo, heimliche Hauptstadt und wichtigster Hafenort Sri Lankas, liegt an der Westküste der tropfenförmigen Insel. Obwohl es gelegentlich behauptet wird, hat der Name der Stadt mit Cristoforo Colombo nichts zu tun. Er geht auf ein singhalesisches Wort zurück, das schlicht Hafen bedeutet und das von den Portugiesen in ihre Sprache übertragen wurde.
Tradition und Moderne
auf der Gewürzinsel
Statuen im buddhistischen Seema-Malaka-Tempel
Die Engländer, die im Ostindien-Gewürzhandel aktiv waren, siedelten im 19.Jh. Menschen aus Indien und Ceylon zwangsweise auf den ebenfalls von ihnen besetzten westindischen Antillen-Inseln an. Mit ihnen kamen auch die verschiedenen Gewürzmischungen für khari, angliziert zu curry (→Chennai), in die Karibik und verbanden sich mit den vorhandenen Kochgewohnheiten zur kreolischen Küche.
Chicken Colombo
Beispielsweise kam hier der mittelamerikanische →Chili hinzu, der im Gegenzug von hier aus den Weg in die indische und andere asiatische Küchen fand. Seitdem werden curryähnliche Zubereitungen, also Fleisch, Fisch oder Gemüse mit einer kräftig und vielfältig gewürzten Sauce, in der kreolischen Küche der Antillen Colombo genannt. Besonders beliebt ist – nicht nur bei Karibik-Touristen – das Hühnchengericht, das, je nach Amtssprache, als Chicken Colombo oder als Poulet Colombo auf der Speisekarte steht.
Im Handel bekommt man unterschiedlich scharfe Gewürzmischungen als Colombo Spice Blend oder Poudre de Colombo angeboten, auf besonders chilihaltige, feurige Versionen weist das Wörtchen hot hin. Häufig stellt man sie als Paste her, die Pâte à Colombo aus dem Glas ist etwas leichter zu dosieren als die Pulverform. Die frankophonen Benennungen ergeben sich daraus, dass die indischen Gewürze auch auf den französischen Antillen und im Übersee-Département Guyane beliebt sind und dass die meisten dieser Würzpasten, die man in europäischen Läden findet, von französischen Herstellern stammen.
Colombo Spice Blend
Im umkämpften Handel mit kostbaren Spezereien aus Asien hat sich Ceylon, wie der Inselstaat Sri Lanka bis 1972 hieß, den Beinamen Gewürzinsel erworben. So wird die Zwischenrinde des Baumes Cinnamomum verum nicht nur als Echter, sondern auch als Ceylon-Zimt geschätzt und galt stets als eines der kostbarsten Gewürze.
Ende des 19.Jhs. pflanzte ein Schotte erste Teesträucher auf der Insel an. Bis heute sind die verschiedenen Sorten des Ceylon Tea bei jeder britischen tea time willkommen.