ist ein Ortsteil der Stadt Lüdge in Nordrhein-Westfalen (Kreis Lippe).
Auf dem Gelände um das frühere Schloss Biesterfeld wurde Mitte des 19.Jhs. eine Variante des Malus domestica, des Kulturapfels, gefunden, die wohl als Laune der Natur entstanden war. Das Schloss, von den Herrschaften des Fürstenhauses zur Lippe verlassen, war schon ein paar Jahrzehnte zuvor als Ruine abgerissen worden. Aber die großen, rot-gelb gescheckten, saftigen und aromatischen Früchte der Biesterfelder Renette findet man heute noch auf Streuobstwiesen in ganz Deutschland.
Biesterfelder Renette
Zu den Besitztümern derer zur Lippe-Biesterfeld gehörte auch die Paradiesmühle. Neben dem heute als Restaurant genutzten Gebäude steht noch ein ziemlich alter Apfelbaum, der zu den Urahnen der Biesterfelder Renette gehören könnte.
Den heute in Obstbauverzeichnissen eingetragenen Namen gab ihr Wilhelm Wilms, ein westfälischer Pfarrer mit literarischen und botanischen Ambitionen, der sie 1904 erstmals als eigenständige Sorte beschrieb. Trotz ihrer geschmacklichen Qualitäten und guter Erträge ist sie im gewerblichen Obstbau unbeliebt, da die Früchte keine längere Lagerung vertragen.
Unter der Bezeichnung Renette verstehen Pomologen die wohl größte Gruppe europäischer Sorten des Malus domestica (→Boskoop, Landsberg, Luxemburg). Die französische Schreibweise reinettezeigt als Verkleinerungsform von reine (Königin) die Wertschätzung, die man schon im 16.Jh. diesen Äpfeln entgegenbrachte.